Tipps und Tricks

So trotzen Autobatterie und Elektroauto der Kälte

Elektroautos boomen. Im Jahr 2020 waren 13,5 Prozent der neu zugelassenen Autos in Deutschland E-Autos. In Norwegen verfügte im Jahr 2020 sogar mehr als die Hälfte der Neuwagen über einen E-Antrieb. Trotzen Elektroautos problemlos der skandinavischen Kälte? Und wie winterfest ist eigentlich die klassische Autobatterie?
Im Prinzip haben Elektroautos keine Probleme mit niedrigen Temperaturen. Doch Kälte setzt dem Akku auf zwei Weisen zu.
Erstens erhöht die Kälte den Innenwiderstand der Akkus im Elektroauto. Das senkt die Leitfähigkeit im Inneren der Batterie, wodurch weniger Strom abgegeben werden kann und der Wirkungsgrad sinkt.
Zweitens verbrauchen E-Autos bei Kälte mehr Energie für die Beheizung des Innenraums, der Sitze oder des Lenkrads. Ja, sogar der Akku selbst wird beheizt, um die unter „Erstens“ genannten Effekte zu bekämpfen. Im Winter reduziert sich die Reichweite eines Elektroautos um zehn bis 30 Prozent. Wer den Wagen nur für Kurzstrecken nutzt, verliert sogar noch mehr Reichweite, weil der ausgekühlte Wagen immer wieder aufs Neue beheizt werden muss.

So schonen Sie Ihr Elektroauto bei Kälte

Aber warum fahren die Norweger dennoch auf Elektroautos ab? Weil man etwas gegen den Reichweitenverlust tun kann.
  1. Parken Sie in der Garage. In der Garage kühlt Ihr Fahrzeug wesentlich weniger aus. Somit behält auch der Akku seine Effizienz.
  2. Heizen Sie Ihr Auto per Kabel vor. Elektroautos verfügen über eine Standheizung. Wenn Ihr Auto also zu Hause ohnehin am Ladekabel hängt, nutzen Sie den Strom aus der Steckdose, um das Fahrzeug schon mal aufzuwärmen. Wenn Ihre Ladestation mit Ökostrom betrieben wird, müssen Sie nicht mal ein schlechtes Gewissen wegen der Umwelt haben. An einer öffentlichen Ladesäule funktioniert das hingegen nicht unbedingt. Ist der Akku voll und der Ladevorgang beendet, zieht sich das Auto den zum Heizen benötigten Strom nicht aus der Ladesäule, sondern aus dem Akku.
  3. Nutzen Sie Sitz- und Lenkradheizung statt Luftheizung: Moderne Autos haben in aller Regel eine Sitzheizung und oftmals auch eine Lenkradheizung. Im Elektroauto können Sie also eigentlich auf die stromfressende Luftheizung per Gebläse verzichten. Heizen Sie stattdessen die Sitze, das Lenkrad und – wenn möglich – Front- und Heckscheibe. Das wärmt, enteist und verbraucht weniger Strom als das Heizen per Gebläse.

Autobatterie kann bei Kälte den Geist aufgeben

Während die Kälte-Probleme bei Elektroautos lösbar sind, kann eine herkömmliche Autobatterie bei zu niedrigen Temperaturen ganz den Geist aufgeben. Doch nicht nur die Kälte setzt der Batterie zu, auch der Motor stellt höhere Ansprüche an den Stromlieferanten.
Beispielsweise ist das Motoröl bei Kälte zähflüssiger, was bei Temperaturen ab ungefähr minus 20 Grad den Stromverbrauch beim Anlassen des Motors verdoppelt. Zusätzliche Stromfresser wie beheizbare Heckscheibe oder Sitzheizung treiben den Bedarf ebenfalls in die Höhe. Wer dann nur kurze Strecken fährt, lässt der Lichtmaschine zu wenig Zeit, um die Batterie aufzuladen.

So schonen Sie die Autobatterie bei Kälte

Um die Autobatterie bei Kälte zu schonen, sollten Sie diese Tipps befolgen.
  1. Reduzieren Sie den Stromverbrauch. Insbesondere bei Kurzstrecken kann die Autobatterie nicht vollständig aufgeladen werden, wenn Sie mit Heizung, Licht und Infotainment-System unterwegs sind. Auch die Benutzung des 12-Volt-Anschlusses im Wageninneren sollten Sie unterlassen.
  2. Vermeiden Sie Kurzstrecken. Aus oben genannten Gründen ist es hilfreich, das Auto nur auf längeren Strecken zu nutzen, um die Batterie durch die Lichtmaschine vollständig aufladen zu lassen. Lassen sich Kurzstrecken jedoch nicht vermeiden, können Sie den nächsten Tipp befolgen.
  3. Die Batterie warmhalten. Es gibt spezielle Thermoüberzüge für Autobatterien, die das gute Stück davor schützen, auszukühlen. Alternativ können Sie die Batterie zehn Minuten vor Antritt der Fahrt mit einer heißen Wärmflasche anwärmen.

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