Tipps und Tricks
Warum Sie Ihr Ladekabel immer aus der Steckdose ziehen sollten
In Deutschland besitzen rund 66 Millionen Menschen ein Smartphone. Tendenz: steigend. Die kleinen Alleskönner sind allerdings nicht nur praktisch, sondern echte Stromfresser. Daher sollten Sie immer das Ladekabel aus der Stecksode ziehen, wenn es nicht gebraucht wird.
Wer ein Handy besitzt, lädt das Mobiltelefon in der Regel über Nacht auf. Am nächsten Morgen hat der Handybesitzer es dann eilig, schnappt sich das Smartphone – und lässt den Stecker des Ladekabels in der Steckdose.
Ladegeräte, die in der Steckdose stecken, können Strom verbrauchen.
© Stefan Reinke
Das wird in Summe richtig teuer. Der Energiekonzern Vattenfall hat errechnet, dass mit dem Strom, der ungenutzt in Ladegeräten verpufft, jährlich mehr als 2000 Zweipersonen-Haushalte mit Strom versorgt werden könnten. Und dabei handelt es sich nur um Handy-Ladegeräte. Tablets und Laptops oder Batterie-Ladegeräte kommen noch dazu!
Darum verbraucht ein ungenutztes Ladegerät Strom
Doch warum verbraucht ein Ladegerät auch Strom, wenn es gar nicht genutzt wird? Der Grund ist der Transformator im Inneren des Geräts. Der wandelt die 230 Volt, die aus der Steckdose kommen, in die vom Ladegerät ans Handy weitergeleitete Spannung um, beispielsweise fünf Volt. Das geschieht auch, wenn gar kein Endgerät am Kabel hängt, der Transformator ist gewissermaßen sein eigenes Endgerät, denn er arbeitet ständig und sorgt somit dafür, dass dauernd Strom fließt.
Die gute Nachricht: Moderne Marken-Ladegeräte verbrauchen so gut wie keinen Strom, wenn sie in der Steckdose stecken. Wenn Sie wissen wollen, ob ein Ladegerät gerade Strom verbraucht, fassen Sie es an. Ist es warm, verbraucht es Strom.
So gefährlich kann ein eingestecktes Ladegerät sein
Doch es ist nicht nur unter Umständen teuer, das Ladegerät ständig arbeiten zu lassen. Es kann auch gefährlich sein. Man sieht dem schlichten Bauteil von außen nicht an, ob es möglicherweise defekt ist. Ein kaputtes Netzteil kann jedoch überhitzen und in Brand geraten. Und wenn es erst einmal brennt, hilft auch kein FI-Schalter im Sicherungskasten, der die Stromleitung kappt.
Tipps für eilige, vergessliche (oder faule) Handybesitzer
Eigentlich ist es ganz einfach, Ladegeräte vom Strom zu trennen: Man zieht sie aus der Steckdose. Wer das in der morgendlichen Eile aber vergisst oder einfach zu faul ist, um an der möglicherweise zwischen Schrank und Wand eingeklemmten Steckdose zu fummeln, kann trotzdem etwas tun:
- Die Steckdose so platzieren, dass sie direkt neben dem Handy liegt. So erledigen Sie den Griff zum Handy und den zum Ladegerät quasi in einem Aufwasch. Es kostet Sie keine Zeit.
- Eine abschaltbare Steckdose benutzen. Viele Mehrfachsteckdosen besitzen einen Schalter, mit dem sich die Stromversorgung aller angeschlossenen Geräte kappen lässt. Befindet sich diese Dose direkt neben dem ladenden Handy, müssen Sie bloß noch auf den Schalter drücken.
- Eine Steckdose mit Zeitschaltung nutzen. Der Königsweg für Faule hat seinen Preis. Denn erstens kosten Steckdosen mit Timer relativ viel Geld und zweitens verbrauchen sie ebenfalls Strom – sonst funktioniert der Timer nicht. Es gilt: Zeitschaltuhren mit digitaler Anzeige verbrauchen mehr Strom als analoge. Richtig lohnen sich solche Steckdosen daher erst, wenn Sie mehrere Ladegeräte über dieselbe Steckdose mit Zeitschaltuhr betreiben.