Tipps und Tricks
So finden Sie heraus, ob eine Batterie leer oder voll ist
Seit es Batterien gibt, stellen sich Menschen eine Frage: „Ist da noch Saft drin?“ Denn eine Batterie ist eine Blackbox, wenn es darum geht, zu erkennen, ob sie noch brauchbar ist. Wir verraten, wie es geht – und wie Sie es besser nicht machen sollten.
Es gibt Batterien, die laden dazu ein, einfach per Zunge zu testen, ob sie noch funktionieren: 9-Volt-Blockbatterien, wie sie in den meisten Rauchmeldern zum Einsatz kommen. Bei dieser Art Batterie liegen die beiden Pole nebeneinander, sodass es naheliegt, die Zunge an die Kontakte anzulegen. Spürt man ein Kribbeln, ist offenbar noch „Saft“ in der Batterie. Lassen Sie das!
Mehr Tote durch Batterie-Lecken als durch Haiangriffe
Zugegeben, einem komplett gesunden Menschen dürfte relativ wenig passieren. Es kribbelt eben ein bisschen. Aber für Menschen mit einem Herzschrittmacher kann der Test tödlich enden, da diese Geräte sehr empfindlich auf elektrische Impulse reagieren. Auch Menschen mit einem Herzfehler sollten auf keinen Fall an einer Batterie lecken! Laut der Internetseite www.batterien-welt.de sterben weltweit mehr Menschen an Batterietests als an Haiangriffen.
Aber auch gesunde Menschen können Schaden nehmen. Gasembolien sind möglich, das sind Gasblasen, die sich auf der Zunge bilden.
Der einfachste Weg, um herauszufinden, ob eine 9-Volt-Batterie noch benutzbar ist, ist, sie einzubauen.
Anders ist das bei allen zylinderförmigen Batterien, also etwa den häufig benutzten AAA, AA, C (Baby) und D (Mono). Wenn Sie testen wollen, ob eine solche Batterie reif für den Müll ist, machen Sie den Falltest.
So finden Sie raus, wie voll eine Batterie noch ist
Dazu lassen Sie die Batterie aus einer Höhe von zehn bis 20 Zentimetern auf einen festen Untergrund fallen. Wenn die Batterie nach dem Aufprall einfach umkippt, ist sie voll. Springt sie hingegen hoch, ist sie leer.
Der Grund ist der Aufbau einer Batterie. Im Innern der Batterien befindet sich eine Masse, die im geladenen Zustand gelartig ist. Beim Aufprall der Batterie auf den Boden absorbiert dieses Gel die Energie und sorgt dafür, dass die Batterie liegen bleibt. Bei einer leeren Batterie hingegen wird die Zinkmasse fest. Je leerer die Batterie, desto fester die Masse – und desto höher springt sie.
Doch noch einmal zurück zu der Sache mit dem Lecken.
Deutschlands Spitzen-Sprinterin Gina Lückenkemper sorgte für Aufsehen, als sie offenbarte, dass sie im Training und vor Wettkämpfen an einer 9-Volt-Batterie lecke. War die schnelle Soesterin deswegen die erste Deutsche seit langer Zeit, die die 100 Meter in unter elf Sekunden sprinten konnte? Macht der Strom aus der Batterie schneller?
Top-Sprinterin Gina Lückenkemper (hier mit ihrem Ex-Trainer Uli Kunst).
© Stefan Reinke
Nein. Bei Gina Lückenkemper ist der Reiz aus der Batterie Teil des Neuro-Athletiktrainings. nach Erkenntnissen des Sportwissenschaftlers Lars Lienhard und der Trainerin Ulla Schmid-Fetzer. Die kleinen Elektroreize dienen dazu, bestimmte Abläufe oder etwa das Reaktionsvermögen besser trainieren zu können. Lückenkemper etwa hat trotz ihrer Schnelligkeit ein großes Defizit: den Start. Ziel des Neuro-Athletiktrainings ist es, die Reaktionszeit im Startblock zu verbessern. Der elektrische Reiz soll dabei den Lernprozess unterstützen und hat nicht den Zweck, die Muskeln aufzuladen, um schneller rennen zu können.
Trotzdem: Wir raten aus oben genannten Gründen davon ab!