FAQ

Fragen und Antworten rund um das Thema berufliche Weiterbildung

Nach der Ausbildung ist vor der Weiterbildung. Berufsbilder sind ständig im Wandel. Umso wichtiger ist es, durch Weiterbildung auf dem Laufenden zu bleiben.
Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema berufliche Weiterbildung.

Welche Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung gibt es?

Es gibt unzählige Möglichkeiten, sich beruflich weiterzubilden. Das kann ein Kurs in Microsoft Excel oder Word sein, ein Sprachkurs, eine Weiterbildung zum Thema Projektmanagement oder aber eine Fortbildung zum Spezialisten für Jahresabschluss und Bilanz oder zur Exportmanagerin. Am oberen Ende der Skala stehen schließlich die Lehrgänge der Höheren Berufsbildung, also zum Meister oder zur Fach- oder Betriebswirtin.

Welche Vorteile hat man durch berufliche Weiterbildung?

Wer sich weiterbildet, bleibt auf der Höhe der Zeit und sichert seinen Arbeitsplatz. Wird durch die Weiterbildung eine höhere berufliche Qualifikation erreicht, winkt auch ein höheres Gehalt oder man wird als Arbeitnehmer attraktiver für andere potenzielle Arbeitgeber.

Was kostet eine berufliche Weiterbildung?

Die Kosten für berufliche Weiterbildung liegen so weit auseinander, wie das Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten groß ist.
Bei der SIHK Akademie beträgt die Kursgebühr für Zollrecht kompakt 270 Euro. Zertifikatslehrgänge wie der zum Social Media Manager (IHK) liegen bei rund 1690 Euro, während ein Meisterkurs etwa 5000 Euro kostet.

Wer bezahlt die berufliche Weiterbildung?

Kurz gesagt: In der Regel der, der von der Weiterbildung profitiert bzw. ein Interesse daran hat.
Wenn sich Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmer weiterbilden möchten, um ihr Standing im Betrieb zu verbessern, müssen sie in der Regel auch selbst für die Kosten aufkommen. Hat der Betrieb jedoch ein besonderes Interesse daran, in den eigenen Reihen jemanden zu finden, der oder die sich für eine Führungsaufgabe oder ein neues Themenfeld eignet, wird die Firma möglicherweise auch für die Weiterbildung bezahlen oder sich zumindest an den Kosten beteiligen.
Und dann gibt es noch das Interesse des Staates an einer gut gebildeten Bevölkerung. Darum fördert auch der Staat Fortbildungen. Das ist einerseits zum Beispiel bei den Volkshochschulen der Fall. Andererseits werden aber auch viele Weiterbildungen sowie die Höhere Berufsbildung staatlich gefördert. Grundlage dafür ist das Aufstiegsfortbildungsgesetz, Stichwort: Meister-Bafög.

Wieviel mehr Geld verdient man durch berufliche Weiterbildung?

Den größten Gehaltssprung dürfen Absolventinnen und Absolventen von Lehrgängen der Höheren Berufsbildung erwarten, also Meister, Fachwirte oder Betriebswirtinnen. Pauschal lässt sich jedoch nicht sagen, wie sich die Weiterbildung auf das Gehalt auswirkt. Denn die Unterschiede zwischen den Branchen und Regionen sind zu groß.
Laut einer Erhebung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) verdienen etwa 45 Prozent der Absolventinnen und Absolventen bis zu 450 Euro mehr im Monat als vor der Weiterbildung im Bereich der Höheren Berufsbildung. Ein Viertel bekommt sogar mehr als 750 Euro mehr. Viele bekamen die Gehaltserhöhung sogar schon vor Abschluss ihres Bildungsgangs.
Bei Zertifikatslehrgängen kann es sein, dass ein höheres Gehalt winkt, weil der Absolvent oder die Absolventin durch den Erwerb eines IHK-Zertifikats überhaupt erst für eine ausgeschriebene Stelle infrage kommt. So kann sich eine Schreibkraft zur Social Media Managerin fortbilden und dann auf die entsprechende, neu geschaffene Stelle im Unternehmen wechseln – mit entsprechenden finanziellen Vorteilen.

Wann sollte man eine berufliche Weiterbildung machen?

Immer dann, wenn man das Gefühl hat, man benötigt eine Weiterbildung, ist der optimale Zeitpunkt, eine zu machen. Denn es gibt nicht den einen passenden Moment für eine Weiterbildung. Neben Fragen der Karriereplanung ist in erster Linie der Faktor Zeit entscheidend. Denn jede berufliche Weiterbildung nimmt Zeit in Anspruch, sei es ein Abend- oder ein Wochenendseminar oder -lehrgang. Längst nicht alle Kurse finden während der Arbeitszeit statt, denn da muss der Arbeitgeber mitspielen.
Ein guter Zeitpunkt für eine berufliche Weiterbildung kann beispielsweise auch die Elternzeit sein, zumindest dann, wenn sich die Elternteile mit der Kinderbetreuung so abwechseln können, dass sich der Elternteil, der sich in Elternzeit befindet, nachmittags, abends oder am Wochenende der Weiterbildung widmen kann. Vielleicht springen tagsüber auch die Großeltern ein und halten einem bildungshungrigen Elternteil den Rücken frei.
Häufig kommt es vor, dass Arbeitnehmer unmittelbar oder sehr kurz nach der Ausbildung schon daran denken, ihre Fachwirtin, Techniker oder Meister zu machen. Das erscheint auf den ersten Blick früh, andererseits ist es vielleicht sinnvoll, das ans Lernen gewohnte Gehirn gar nicht erst rosten zu lassen, sondern es gleich mit einer Fortbildung neu zu reizen. Es muss ja auch nicht sofort in die Höhere Berufsbildung gehen. Viele Berufe bieten einen großen Spielraum für gezielte berufliche Weiterbildungen und Spezialisierungen.

Wie sieht der Fahrplan oder Karriereplan mit beruflicher Weiterbildung aus?

Wer sich im Bereich der beruflichen Weiterbildung einen Karriereplan ausarbeiten möchte, kann folgende Stationen notieren:
  1. Ausbildung
  2. Fortbildung, z.B. AdA-Schein, Zertifikatslehrgänge
  3. Weiterbildung zum Berufsspezialisten, z.B. zum Servicetechniker, zur Fachberaterin, zum Controller oder zur Bilanzbuchhalterin
  4. Höhere Berufsbildung DQR 6, z.B. Fachwirtin, Meister, staatlich geprüfte Betriebswirtin, Fachkaufleute
  5. Höhere Berufsbildung DQR 7, z.B. Technischer Betriebswirt, Strategischer Professional im IT-Bereich
Die Karrierestufen bauen nicht zwingend aufeinander auf und können auch übersprungen werden.

Was heißt DQR?

Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) teilt die unterschiedlichen beruflichen Qualifikationen in Stufen ein.
  • DQR-Niveau 1: Berufsausbildungsvorbereitung
  • DQR-Niveau 2: Einstiegsqualifikation, Berufsfachschule, Hauptschulabschluss
  • DQR-Niveau 3: Ausbildungsberufe zweijährig, Realschulabschluss
  • DQR-Niveau 4: Ausbildungsberufe drei- und dreieinhalbjährig, Fachabitur, Abitur, Abschluss an Berufsfachschule
  • DQR-Niveau 5: Berufsspezialist, z.B. Fachberater, Fachkaufmann
  • DQR-Niveau 6: Meister, Fachwirt, Bachelor Professional, Bachelor-Studium, Diplom-Studium
  • DQR-Niveau 7: Technischer Betriebswirt, Master Professional, Master-Studium, Magister
  • DQR-Niveau 8: Promotion, z.B. Dr.

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